Inruhesetzung und Ordination – Seid Freudenboten!

Evangelisten sind Freudenboten. Diesen Gedanken richtete Bezirksapostel Wilfried Klingler, der am Sonntag, den 8. März 2015 in der Gemeinde Chemnitz diente, an seine Mitarbeiter. Als neuer Bezirksevangelist für den Bezirk Chemnitz wirkt zukünftig Heiko Schreiter. Sein Vorgänger Volkmar Pallent wurde altersbedingt in den Ruhestand versetzt. Gleichzeitig erhielt die Gemeinde in Silvio Beyer einen weiteren Gemeindeevangelisten.

Zum Gottesdienst waren neben den Bezirksämtern aus den umliegenden Bezirken auch die Glaubensgeschwister der Gemeinden Deutschneudorf, Marienberg, Burkhardtsdorf, Limbach-Oberfrohna und Zschopau eingeladen.

Der Gottesdienst stand unter dem Bibelwort Psalm 57, 8:

„Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe.“

Zu Beginn überbrachte der Bezirksapostel den Gruß des Stammapostels an die Gemeinde. Anschließend griff er das von Chor und Orchester gemeinsam vorgetragene Stück „Ich brauch dich allezeit“ auf. Christsein bedeutet, Christus allezeit bei sich zu wissen. Wie wäre ein Leben, ein Tag, ein Gottesdienst ohne Jesus doch so leer! Christus ist in Bruder und Schwester zu sehen. Daher sagt Jesus auch zu uns: „Ich brauche DICH, damit du Christus sichtbar machst in der Zeit, in der wir leben!“

Eingehend auf das Bibelwort stellte der Bezirksapostel die Frage in den Raum: Ist dein Herz bereit?

Bereit sein im Glauben kann verschiedene Formen haben:

Aufnahmebereitschaft – Um im täglichen Leben für Nahrungsmittel eine langhaltige Aufbewahrung zu gewährleisten, sind gereinigte Gefäße unabdingbar. Im Geistigen ist dies ebenso. Herz und Seele müssen von den Geistern des Alltags gereinigt werden, um Gnade, Frieden und Freude nachhaltig aufnehmen zu können. Dazu dient eine innere Vorbereitung auf den Gottesdienst.

Opferbereitschaft – Durch das Gebot der Liebe ist Sinn und Zweck des Christseins bestimmt. Aus Liebe zu Gott und zum Nächsten geben Christen gern von ihren Gaben ab. Dabei soll das Ziel sein, dass viele Menschen in die bleibende Gemeinschaft mit Gott kommen können.

Dienstbereitschaft – Die Gemeinde ist der Leib Christi, an dem jedes Glied Funktionen und Aufgaben hat und unentbehrlich ist. Gott hat jedem Einzelnen Talente und Fähigkeiten gegeben, um in seinem Werk mitzuwirken. Samuel hörte mehrmals eine Stimme, die ihn rief. Jedes Mal ging er zu seinem Lehrer Eli, bis dieser merkte, dass der Herr selbst seinen Schüler gerufen hat. Dienstbereit zu sein, heißt zu sagen: „Herr, hier bin ich.“

Ruf- und Alarmbereitschaft – Wenn Bruder oder Schwester Hilfe brauchen, dann möchten wir als Christen für sie da sein. Wie ein Samariter wollen wir wissen, wer unser Nächster ist.

Vergebungsbereitschaft – Steht der Wille zum Vergeben im Herzen, wird der Herr dies sehen und helfen. So mögen wir nicht nur für uns Vergebung erbeten, sondern auch anderen vergeben.

In seiner Co-Predigt vertiefte Apostel Bimberg den Gedanken zur Bereitschaft. König Joschafat vereinte das Volk Israel, das einem mächtigen Feind gegenüberstand. Der König ermutigte die Israeliten und das Volk zog singend und lobend gegen Ammoniter und Moabiter. Gott hat damals zum Sieg verholfen. Das Leben stellt oft Situationen, deren Ausgang völlig unbekannt ist. Auch hier kann am Anfang die Bereitschaft stehen, dem Herrn zu dienen, zu danken und ihn zu loben. Und der Herr wird ermutigen!

Vorbereitend auf das Heilige Abendmahl beantwortete der Bezirksapostel die aufkommende Frage, warum in jedem Gottesdienst Abendmahl gefeiert wird, mit der dadurch ermöglichten immer wiederkehrenden Chance zum Neuanfang.

Die Feier des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen leitete der Bezirksälteste Thomas Flemming ein. Er ging im Besonderen auf die Kriegsgeschehnisse am 05./06. März vor 70 Jahren in Chemnitz ein. In einer einzigen Nacht verloren über 2.000 Einwohner der Stadt ihr Leben, viele erlitten großes Leid.

Bei den anschließenden Amtshandlungen wurde der Bezirksevangelist Volkmar Pallent in den Ruhestand versetzt. Er diente 44 Jahre als Amtsträger der Neuapostolischen Kirche, zuletzt seit 1993 als Bezirksevangelist. In seinem letzten Dienen in diesem Gottesdienst rief der Bezirksevangelist der Gemeinde zu: „Sag immer Ja, wenn der Herr ruft!“ Der Bezirksapostel dankte ihm für sein Wirken und fasste das Credo der Amtstätigkeit zusammen: „Liebe zu Gott. Liebe zum Nächsten.“

Für den Bezirk Chemnitz ordinierte der Bezirksapostel den bisherigen Hirten Heiko Schreiter zum Bezirksevangelisten. Er wird der Gemeinde Chemnitz auch weiter als Vorsteher dienen. Zur Unterstützung der Gemeindeleitung wurde Priester Silvio Beyer als Evangelist gesetzt. Der Bezirksapostel dankte den beiden für ihre Bereitschaft, diesen Dienst für den Herrn zu tun.

Der segensreiche Festgottesdienst endete mit dem freudigen Lied „Ich danke meinem Gott“, vorgetragen vom Kinder- und Jugendchor nebst Klavierbegleitung.

Text: A. S./M.W, Fotos: St. B. und E. D.