Alle sollen einen Hirten haben - Andacht und Entschlafenen-Gottesdienst in Hermsdorf

Ereignisreiche Tage erlebten die Gemeinde Hermsdorf und ihre Gäste am ersten Märzwochenende. Im Beisein von Apostel Rolf Wosnitzka und Bischof Ralph Wittich erlebten alle verschiedene Musikvorträge zur Einstimmung auf den Gottesdienst für Entschlafene und den Gottesdienst selbst.

Am Samstagabend, 03.03.2018, stimmte eine musikalische Andacht auf den bevorstehenden Gottesdienst für die Entschlafenen am Sonntag ein. Im Beisein des Apostels, des Bischofs und der Bezirksvorsteher des gesamten Arbeitsbereiches, gestaltete die Gemeinde einen besinnlichen und ruhigen, aber dennoch aussagekräftigen Nachmittag. Zu Beginn erklärte Bezirksältester Stefan Standke das Entschlafenenwesen in der Neuapostolischen Kirche.

Das Programm umfasste neben bekannten und weniger bekannten Musikstücken wie „Ich bete an die Macht der Liebe“ oder „Was ich tief im Herzen trag“, die vom Gemeindechor vorgetragen wurden, auch Darbietungen vom Kinder- und Jugendchor, vom Gemeindeorchester, des Flötenensembles sowie Klavier- und Orgelvertonungen. Die Anwesenden, fast 200 Personen waren der Einladung zu dieser Andacht gefolgt, wurden durch einen gemeinsamen Gesang in das Programm eingebunden. Apostel Wosnitzka merkte an, dass viel musikalisches Potential in dieser Holzlandgemeinde liegt und das wurde für diese Andacht  genutzt. Passende Textstücke ergänzten die Musikbeiträge. Dabei ging es u.a. um die echte Liebe, die vielleicht nicht so daher kommt, wie man sie sich vorstellt, aber immer da ist oder um die Möglichkeit, jederzeit durch das Gebet zu einer „Privataudienz“ bei Gott vorzusprechen. Das „Halleluja“ von Herrman Ober als Schlusspunkt fasste einen Nachmittag zusammen, der eine perfekte Vorbereitung und Einstimmung auf den Gottesdienst am Sonntag war.

Zum Gottesdienst am Sonntagmorgen diente das Wort aus Markus 6, 34:

“Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an“

als Predigtgrundlage. Jeder, der sich nach Liebe sehnt und sie nicht bekommt, der leidet. Gott will nicht, dass seine Kinder leiden und bietet deshalb jedem seine Liebe an. Der Apostel führte aus, warum er gerade die Gemeinde Hermsdorf als Ort für diesen besonderen Gottesdienst gewählt hat. In der Gemeinde herrscht eine tiefe Verbindung zur jenseitigen Welt. Ein weiterer Grund ist die geographische Lage. Hermsdorf liegt direkt an einem Autobahnkreuz, das zwei lange Autobahnen miteinander verbindet. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht auf einer der beiden Autobahnen ein tödlicher Unfall passiert. Im Bibelwort heißt es – sie jammerten ihn. Jammert es uns noch, so etwas oder von anderen tragische Situationen auf der Welt zu hören oder nehmen wir es nur noch zur Kenntnis? Haben wir uns mit der Ungerechtigkeit in der Welt und damit, dass sich die Menschen von Gott abwenden, abgefunden? Wir müssen über unseren eigenen Tellerrand blicken und die frohe Botschaft Gottes verbreiten, sowohl hier, als auch in der jenseitigen Welt. Denn Christen gibt es überall und wir machen das nicht, um Respekt oder Anerkennung zu erwerben, sondern weil es ein Auftrag Jesu ist.

Bezirksältester Flemming (Kirchenbezirk Chemnitz) ging in seinem Predigtbeitrag darauf ein, dass es gefährlich ist, am Rand zu stehen. Jeder sollte seinen Platz mitten in der Gemeinde haben. Er ging auch auf die Andacht am Vorabend ein, in der ein Lied hieß „Herr, bleib bei mir“. Unser Herr bleibt immer bei uns und hilft uns. Das unterstrich auch Bezirksältester Niebhagen (Kirchenbezirk Erfurt), der die Begebenheit rund um das Bibelwort weiter erläuterte. Er bekräftigte, dass Jesus uns aus jeglicher Not führt und Bischof Wittich ging auf ein Lied der Sänger ein: „Betende Hände braucht unsere Zeit“. Unsere Zeit hat betende Hände, wir müssen sie nur benutzen und Ungerechtigkeiten nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern uns aktiv, auch im Beten, dagegen einsetzen.

Höhepunkt des Gottesdienstes war die Feier des Heiligen Abendmahles, diesmal jedoch nicht nur für die anwesende Gemeinde. Bezirksapostel Rüdiger Krause hatte Apostel Rolf Wosnitzka beauftragt, in der Gebietskirche die Spendung der Sakramente Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl für die verlangenden Seelen in der jenseitigen Welt vorzunehmen. Die Bezirksätesten Standke (Kirchenbezirk Plauen) und Voigt (Kirchenbezirk Aue) nahmen in einem bewegenden Moment stellvertretend für die Entschlafenen Leib und Blut Jesu entgegen.

Zum Abschluss des Gottesdienstes sangen alle Anwesenden gemeinsam das Lied „Großer Gott wir loben dich". Diese Schlusspunkt rundete das besondere Wochenende ab.