Gemeinsam Höhen und Tiefen erleben

Die Jugendbetreuerinnen und -betreuer umsorgen das ganze Jahr die Jugendlichen ihres Bezirkes und bereiten viel für sie vor. Einmal im Jahr dürfen sie sich umsorgen lassen und einen vorbereiteten Tag gemeinsam erleben und genießen.

Bezirksältester Stefan Standke und "unser Hartl" – Bezirksjugendleiter Priester Thomas Hartmann – begrüßten die Jugendbetreuerinnen und -betreuer des Bezirks Gera im "kleinen Saal" der Kirche Gera und dankten ihnen aus tiefem Herzen für alles Mitgestalten im Jahr 2012. Diesen Dank unterstrich unser Bezirksältester auch im Gebet zu Beginn.

Alle Eingeladenen wussten nur, dass sie sich um 10 Uhr zum Frühstück treffen würden, das weitere Programm des Tages war bis dahin noch eine Überraschung. Hartl und seine Frau hatten sich für dieses Mal überlegt, dass wir innerhalb der Stadt Höhen und Tiefen ergründen. Und so ging es nach dem vielfältigen Frühstück, zu dem alle Beteiligten etwas mitgebracht hatten, in die Geraer Innenstadt.

Zwischen Webergasse und Nicolaiberg findet man unter dem Museum für Naturkunde den zweitgrößten (252 m²) und mit 11 m tiefsten Höhler. Da die normalen Keller der schmalen Häuser in der Altstadt den gestiegenen Ansprüchen der Brauereien nicht mehr genügten und im Sommer auch nicht kühl genug waren, wurden seit dem 16. und 17. Jahrhundert unter den brauberechtigten Häusern tiefe Höhler zur Bierlagerung angelegt. So erstreckt sich unter dem Altstadtkern von Gera ein Labyrinth unterirdischer Gänge, die bis zu zehn Meter unter der Erde liegen. Die 220 in der Stadt nachgewiesenen Höhler ergeben eine Gesamtlänge von knapp neun Kilometern. Von der Höhlerführerin erfuhren wir viele Informationen über die Gänge, die teilweise nur in gebückter Haltung durchschritten werden konnten. So erklärte sie z.B., dass die sog. "Bierstange" mit Phantasie einer Hand gleicht und man früher sagte: "Wenn du Durst hast, dann sieh dich nach der Hand Gottes am ausgestreckten Arm um." Am Ende gelangten wir durch eine Tür, die nicht ohne Grund mit einer Sonne verziert ist, wieder an die Oberfläche ins Licht.

Über den (zwar noch nicht eröffneten, aber bereits) aufgebauten Weihnachtsmarkt schritten wir auf den Rathausturm zu. Dieser sollte uns in die Höhe führen und uns von der Spitze einen weitreichenden Blick auf die Stadt bescheren. Leider wurde uns dieses Ansinnen verwehrt, da der Turm zu dieser Uhrzeit noch nicht geöffnet war. Statt eine halbe Stunde tatenlos zu warten, übersprangen wir kurz entschlossen dieses Erlebnis und fuhren zusammen zur letzten Etappe des Tages, zum Kaffeetrinken nach Weida.

Dort konnten wir in einem Café, das ein echter Geheimtipp ist, ganz gemütlich Gemeinschaft genießen und eine ganz neue Crepes-Erfahrung machen. In entspannter Atmosphäre hatten wir viel Gelegenheit zu Gesprächen über die Dinge, die uns beschäftigen.

Gegen 16.30 Uhr verabschiedeten wir uns voneinander, blickten mit großer Freude auf einen Tag voller herzlicher Gemeinschaft zurück und trugen die Vorfreude auf den Jugendgottesdienst in Saalfeld am nächsten Tag in uns. Gemeinsam wollen wir auch weiterhin für die Jugend da sein, sie begleiten und im Glauben betreuen und auch im Jahr 2013 einen wundervollen Jugendbetreuertag erleben.

T.R.